Programm 1996

Lumpazivagabundus

Der böse Geist Lumpazivagabundus oder das liederliche Kleeblatt. Stellaris ist mit der Menschheit unzufrieden und will sie am liebsten vernichten. Göttin Fortuna bittet ihn, seine Entscheidung zu überdenken, seien die Menschen doch gut. Der böse Geist Lumpazivagabundus ist der Meinung, die Menschheit sei schlecht, und so erlaubt Stellaris beiden einen Wettstreit. Lumpazivagabundus soll Fortuna drei seiner treuesten Anhänger zeigen. Fortuna kann nun mit ihren Mitteln versuchen, die drei auf ihre Seite zu ziehen. Lumpazivagabundus und sie dürfen für ihre Zwecke alle Mittel nutzen. Sind die drei Menschen am Ende gut, wird Lumpazivagabundus als böser Geist von der Erde verbannt. Schafft Fortuna es, wenigstens zwei auf ihre Seite zu ziehen, darf die Erde weiter bestehen. Lumpazivagabundus wählt drei Männer aus: Schneider Zwirn verliert seine Anstellung, weil er den Frauen zu sehr verfallen ist. Knieriem ist notorischer Trinker und schon lange nicht mehr am Arbeiten interessiert. Tischler Leim arbeitet eifrig und liebt die Tischlermeisterstochter Pepi Hobelmann, doch wird die vom Bürgermeister Stranzl umworben, der Johann deutlich macht, dass er Pepi heiraten wird. Knieriem, Leim und Zwirn treffen sich auf ihrer Wanderschaft und ziehen gemeinsam weiter. Eines Tages kommen sie zum Ort Weinstadt, wo gerade ein großes Weinfest stattfindet.. Am nächsten Tag soll eine große Losziehung stattfinden, wobei der Hauptgewinn 100.000 Taler beträgt. Fortuna lässt alle drei Männer dieselbe Zahl träumen. Dieses Los gewinnt und alle drei teilen das Geld. Sie ziehen hinaus in die Welt und versprechen, sich in einem Jahr wieder in Weinstadt zu treffen. Leim will eigentlich ein skandalöses Leben in Wien führen, doch erfährt er in der Kutsche, dass seine Pepi am nächsten Tag den Bürgermeister Stranzl heiraten soll, obwohl sie eigentlich einen anderen liebt. Leim fährt nun nach Auental und kriegt seine Pepi. Zwirn verschlägt es nach Paris, wo er als Frauenheld der zwielichtigen Signora Palpiti verfällt. Er kauft sich teuer einen falschen Adelstitel, führt ein luxuriöses Leben und stellt erst auf einer prunkvollen Feier fest, dass er kein Geld mehr hat Knieriem ist sich und dem Alkohol treu geblieben und hat sich mit einer Schar Gleichgesinnter in einer Burg niedergelassen, wo er exzessiv isst und trinkt und aus den leeren Weinflaschen Anzeichen für einen nahen Weltuntergang liest. Als sein Geld alle ist, kehrt auch er nach Weinstadt zurück. Knieriem und Zwirn treffen sich unterwegs unweit von Auental und werden von einem Gendarm verhaftet. Bürgermeister Stranzl verspricht sie freizulassen, wenn sie am nächsten Morgen – dem Tag von Leims Hochzeit – Stranzls Scheune anzünden und dann nach Weinstadt kommen und als Brandstifter Leim nennen. Knieriem stimmt begeistert zu. Am nächsten Tag kommen beide in Weinstadt an, wo Leim bereits wartet. Stranzl legt ihnen die Worte in den Mund, dass seine Scheune angezündet wurde, und Knieriem und Zwirn verneinen und entlarven Stranzl als Lügner. Nur Knieriem entscheidet sich für den Alkohol und gegen eine Schusterwerkstatt. Fortuna hat nun bewiesen, dass die Menschen zum großen Teil gut sind und Lumpazivagabundus ist froh, nicht von der Erde verschwinden zu müssen.
Sommertheater Hafnerberg